1. |
Parasit Mensch
06:02
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Der vernarbte Körper des Wirts zuckt
Lebt noch und kämpft
Wunden, gerissen vom Parasit
Klaffen, bluten und eitern
Doch der Wirt windet sich im Todeskampf
Und wenn der Wirt stirbt, stirbt auch der Parasit
Denn alles was entsteht, ist wert das es zugrunde geht
Stahl auf Knochen - Grün zu Grau
Baum zu Kohle - Fleisch zu Staub
Mensch gemachter Alptraum
Kahlschlag - Krankheit Mensch
Keine Ideale - Gier und Macht
Eifersucht und blanker Hass
Brandgeruch in der toten Luft
Aktie Mensch auf Talfahrt
Nach den Bomben kam der Winter
Tief und kalt wie nie zuvor
Es erfror alles was lebte
Doch Vernunft schon lang davor
Parasit Mensch
Eintagsfliege im Antlitz der Zeit
Parasit Mensch - Zum Falle bereit
Anthropozän, grau in grau - Anthropozän, Aschewelt
Anthropozän, Supergau - Heile und genese Welt
Wenn einzig streben nach Macht und Sieg
Deinen Geist umgibt - hier deine Macht versiegt
Tau aus Gift - Regen aus Öl
Luft aus Ruß - Kapitulation
Ferner Himmelbrand am zerfetzten Horizont
Das Zucken einer Hand aus den Trümmern gereckt
Letztes Lebenszeichen blutig zuckend gestreckt
Eine Bombenstimmung - Refugien im Erdreich
im Auge des Sturms das Gespenst des Krieges
Unerbittlich fressend - Immer noch Hunger
Immer noch Hunger
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2. |
Am Grat
04:44
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Wenn des Nachts Schatten ziehen
Wander ich zum kalten Grat
Einsamkeit - Verloschene Lichter
hinter mir ein letztes Glimmen
Ich schreite, schweige, schwelge in Erinnerungen
Kalte Gräser klammern nass am Boden
Kälte klirrend klar und rein die Luft
Wieder zieht es mich hierher, wieder zieht es mich zum Grat
Zum Grat
Dort unten im Nebel
Hängen schwebend Fetzen, hebend webend
Nebelfetzen auf Tannenkronen Mützengleich und bleich
Wolkenberge drücken schemengleich das bleiche Licht herab
Am Grad erkaltet, friert die Nachtluft, sie erstarrt, wird wie Eis
Mit klammen Händen taste ich an Schieferwänden mich herab
Regentropfen, Schnee und Hagel fallen, perlen von mir ab
Am Grat
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3. |
Festung Fabrik
06:40
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Schlote rußen, Rohre leiten, Räder drehen
Stunden vergehen an den leuchtenden Schlunden
Namenlose Menschen an zahnlosen Mündern
Aus Flammenschein von Ofenhöhlen im Dunkel der Halle
Funkenregen vor der Esse
Arbeiter warten seit morgens am Tor
Arbeit im Walzwerk, Schattentheater
einer kommt unter den gleißenden Hammer
Der nächste tritt schon hervor an die Hitze
Festung Fabrik - Hämmern und Beben
Über allem Heben und Senken
Einer am Denken, alle zu lenken
In der Fabrik
Dieses Hallen wird den Ton angeben
Geräuschinferno hunderter Öfen
Diktiert im Stakkato das Pamphlet des Fortschritts
Wie Schnaufend und atmend: Befeuert die Öfen
Heute Nacht beginnt die Zukunft
Heute zimmern wir sie hoch
Doch tief in ihren dunklen Hallen
Schwelen Missgunst und kalte Glut
Menschliches Leben ist nichts mehr wert
Wenn ihr alleine den Fortschritt begehrt
Mit Macht über Maschinen Wohlstand vermehrt
Kalte Instrumente steuern den Irrsinn
Kalte Macht befeuert den Irrsinn
Kaltes Kalkül beflügelt den Irrsinn
Industrialisierung im Laufschritt
In der Fabrik, in ihren Hallen, tief in der Mine, an der Maschine
Hinter den Feldern, am Dorfrand die Schlote
Am Dorfrand die Schlote
Festung Fabrik
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4. |
Unter Strafe
06:05
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Die gespannte Stille reisst wie Papier,
der Weg zur Welt durch eine Tür
öffnet sich kurz hämisch lockend,
tief im Hirn ein dumpfes Pochen.
„Diese Mauern umgeben meinen Geist,
dessen Wunsch auf Justiz vereist
Gerechtigkeit- was das auch heisst,
selbst hier ist Justitia längst verreist“
Du verlierst Verstand, Gefühl und Kraft
Wie ein Dorn sticht dich das Licht
Das nur durch Gitterstäbe gafft
Ein Wunsch zu Freiheit heraus bricht
„Viele Stimmen in meinem Kopf verwirren und schweigen doch…
Keine Antworten“
Der Mund durch die Klappe in der Tür
Spricht Anklage und flucht zu dir
Doch du verweigerst diese Schmach
Wozu Geständnis ohne Tat?
Wozu Geständnis ohne Tat?
„Schläge, Tritte, Folter und Hohn
Sie prügeln mich zum Geständnis
Tatenlos seh ich vor Furcht
Tanzende Lichter
Permafrost im Körper
Wasserbad in Angst und Schweiss“
Gedanken kreisen, reisen, weisen
Dir den Weg in bessere Zeiten
Doch du kannst dich nicht entreißen
Den Fängen dieser Grausamkeiten
Wie ein Tuch aus Schweigen hüllt
Sich dein Gemüt in Widerstand
Keine Antworten auf all die Schmach
Für diese Strafung ohne Tat
Kein Geständnis ohne Tat
Keine Hoffnung die hier naht
Auf ein Ende dieser Schmach
Wozu Geständnis ohne Tat?
Wozu Geständnis?
Wozu Geständnis ohne Tat?
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Gratwanderung Trier, Germany
Gratwanderung is a Black Metal band founded in 2011, who focus on man, his accomplishments and his destruction as well as with the world today as it is shaped by man. The first demo "Anthropozaen" was released on August 24th 2012, the first EP "Atavismus Fortschritt" was released on May 13th 2014. Ideas and performance by Marius H. and Stefan M. ... more
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